«Die Generation F ist an kein Alter gebunden»

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Auch in Zeiten von Corona freiwilliges Engagement kennenzulernen (Foto: Zeitgut Uster)

Am Samstag, 5. Dezember 2020, ist der internationale Tag der Freiwilligen. An diesem Tag startet die regionale Aktion «generation-f». Dagmar Anderes, Leiterin der Fachstelle benevol Zürioberland, erklärt, um was es dabei geht.

Ist es schwierig, Personen für freiwilliges Engagement zu begeistern?
Dagmar Anderes: Das kommt sehr auf den Einsatz drauf an. Grundsätzlich ist die Bereitschaft für freiwilliges Engagement gross. Rund 40 Prozent der Schweizer Bevölkerung sind aktiv in einem Verein oder einer Organisation tätig. Allerdings sind die Menschen heute mobiler und digitaler als früher. Sie wollen flexibel sein. Für entsprechende Einsätze ist die Bereitschaft meist gross. Herausfordernder ist, Personen für längerfristige Verpflichtungen wie zum Beispiel Vorstandsarbeiten zu finden. Hier gilt es, neue Formen zu schaffen.

Woran denken Sie?
Zum Beispiel könnte man sich Ämter teilen oder Aufgaben online erledigen. Nächstes Jahr bieten wir einen Kurs an zum Thema, wie Vorstandsarbeit attraktiver gestaltet und neue Mitglieder gefunden werden können. Das effektivste Mittel, Leute zu gewinnen, ist aber immer noch, sie darauf anzusprechen.

Der jährliche internationale Tag der Freiwilligen am 5. Dezember sensibilisiert für dieses Thema.
Es geht darum, freiwilliges Engagement zu anerkennen, den Freiwilligen zu danken und die Bedeutung von freiwilligem Engagement für die Gesellschaft sichtbar zu machen. Der Tag der Freiwilligen wurde 1985 von der UNO mit Wirkung ab 1986 beschlossen.

Im Zusammenhang mit dem Tag der Freiwilligen hat die Fachstelle benevol Zürioberland die Aktion generation-f ins Leben gerufen. Worum geht es?
Wir greifen die Idee des 5. Dezembers auf und zeigen, wie vielfältig und wertvoll freiwilliges Engagement ist. Zusätzlich soll die Aktion den teilnehmenden Organisationen und Vereinen helfen, Freiwillige zu finden, aber auch ihre Angebote bekannter zu machen. Gleichzeitig wird so die Vernetzung der Organisationen untereinander gefördert.

Die Angebote laufen bis Ende Januar.
Für die Mitwirkenden sollte es möglichst wenig Aufwand sein.  Sie können etwas anbieten, das sie idealerweise ohnehin geplant hätten. Darum ist die Aktion nicht nur am 5. Dezember, sondern startet dann.

Warum trägt die Aktion den Namen «generation-f»?
Die erfundene generation-f ist an kein Alter gebunden – wie freiwilliges Engagement. Sie ist «alterslos». Es können sich 70-jährige, aber auch 20-jährige beteiligen. Die Aktion generation-f ist generationenverbindend.

Die Angebote beinhalten zum Beispiel freiwilliges Engagement beim Radio 15 oder im Claro-Laden kennenzulernen. Wo sind Sie anzutreffen?
Mich interessiert sehr vieles. Die Auswahl wird schwierig. Am 5. Dezember werde ich sicher bei der Sammlung Tischlein deck dich vorbeischauen. Auch das Patenschaftprojekt «mit mir» bei der Flickstube finde ich sehr spannend. Die Angebote sind so vielfältig, dass jeder etwas für sich findet. Auch Online-Angebote gibt es.

Welche Folgen hat die Corona-Krise für die Aktion generation-f?
Ohne Corona hätten mehr Organisationen mitgemacht. Trotzdem ist einiges zustande gekommen. Die Mitwirkenden versuchen umzusetzen, was möglich ist und müssen flexibel bleiben. Die ganze Planung war und ist herausfordernd und die Tatkraft der Mitwirkenden beeindruckt mich. Entsprechend hoffe ich auf ein grosses Interesse der Bevölkerung.

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