Mitgliederaustausch über Zoom

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Mitgliederaustausch über Zoom

Mitgliederaustausch über Zoom vom 22.04.2021

Teilnehmende: Mägi Otto (ziit geh – ziit neh), Beat Schlegel (Zeitgut Obwalden), Thomas Gerster und Adi Wirth (Zeitgut Weinfelden), Regula Schärli und Magdalena Fuchs (Zeitgut Luzern), Silvia Frick und Markus Windirsch (Zeitgut Toggenburg), Walter Strucken, Ursula Egger und Leonie Tyshing (Zeitgut Uster), Kurt Beck (Netzwerk Nachbarschaftshilfe Schweiz)

Ruedi begrüsst die Teilnehmenden und entschuldigt sich für die Störung bei Zoom, die den Beginn verzögerte. Wir gestalten den Austausch wie vorgesehen und beginnen mit einer Runde der Anwesenden mit Informationen über ihre Organisation. Wir beginnen im Osten bei Zeitgut Weinfelden und Ruedi gibt bekannt, dass Jürg Weibel von der Zeitvorsorge St. Gallen interessiert ist an der Teilnahme an diesen Austausch-Anlässen. Er kann aber ferienhalber heute nicht teilnehmen.

Zeitgut Weinfelden ist am 01.04.2021 gestartet und ist derzeit voll mit Aufbau und Öffentlichkeitsarbeit beschäftigt und legt den Schwerpunkt darauf. Finanziell sind sie derzeit gut aufgestellt, u.a. auch dank der Unterstützung durch den Startbeitrag des Netzwerks, das wir aufgrund des Beitrags des Migros-Kulturprozentes, den neu gegründeten Organisationen in der Höhe von CHF 3‘000 geben können. Zur Zeit nehmen Vorstandsmitglieder die Aufgaben der Geschäftsstelle und der Vermittlung von Tandems wahr. Sie haben bereits 23 Mitglieder und schauen zuversichtlich in die Zukunft.

Online-Umfrage

Adi Wirth erwähnt noch ein Tool für die Durchführung der GV, das er vom Tennisclub her kennt. Der Link dazu ist: Umfrage Erstellen | Kostenlos Online Umfrage | Survio.com

Esther Jucker, von der Nachbarschaftshilfe am See berichtet davon, dass es bei ihnen schwierig ist, die Leute zu erreichen, da sie infolge Corona zurückhaltend sind. Sie erkundigt sich, in welcher Form die anderen die Generalversammlung machen. Die meisten machen diese auf schriftlichem Weg. Obwalden hat jenen, die digital erreichbar sind, die Unterlagen via Mail zum Ausfüllen und Zurücksenden geschickt und jenen, die übers Mail nicht erreichbar sind, per Post. Sie haben die Einladung bereits verschickt und bereits mehr Teilnehmende als bei einer GV im traditionellen Rahmen.

Mägi Otto berichtet vom Verein „Ziit geh – Ziit neh“. „Ziit geh – Ziit neh“ umfasst die beiden Gemeinden Stettfurt und Thundorf. Finanziell geht es ihnen zur Zeit gut. Sie erhalten laufend neue Mitglieder, haben aber wenig Anfragen von Personen, die Unterstützung benötigen. Sie sind offensichtlich aufgrund von Corona zurückhaltend. Das bestätigen auch andere. Sie haben erst drei Tandems und vor allem Anfragen für ‚Hau-Ruck-Übungen‘. Sie versuchen, wenn möglich, den Leuten weiter zu helfen. Dieser Aspekt führt zu einem Gedankenaustausch, wie es andere mit kurzfristigen Spontananfragen halten. Je nach dem wird das offensichtlich unterschiedlich gehandhabt. Leonie Tyshing, die Geschäftsleiterin von Uster, hat klare Geschäftszeiten von 09:00 bis 17:00 und in der übrigen Zeit bedient sie das Telefon nicht. Silvia Frick von Zeitgut Toggenburg ist eigentlich immer erreichbar, auch samstags/sonntags. Sie sagt, dass ihr das nichts ausmache und sie gut in der Lage sei, diesen Service anzubieten.

Walter Strucken vom Zeitgut  Uster führt aus, dass Uster jetzt im fünften Jahr ist. Sie hatten drei Jahre Pilot und haben diesen um zwei Jahre verlängert und wurden schon in dieser Zeit von der Stadt Uster finanziell unterstützt. Jetzt haben sie eine Eingabe bei der Stadt gemacht. Sie möchten damit den Schritt zur definitiven Einführung der organisierten Nachbarschaftshilfe in der Stadt Uster erreichen. Der finanzielle Beitrag der Stadt soll etwa 2/3 der Ausgaben decken.

Leonie fragt noch, wie die anderen es mit den Telefonnummern halten, ob sie die private Telefonnummer auch für das Geschäft verwenden, oder getrennt haben. Das ist offenbar verschieden, z.B. bei Zürich Höngg-Wipkingen hat die Geschäftsleiterin eine Extra-Nummer für das Büro, hingegen Silvia Frick im Toggenburg verwendet die private Nummer.

Dann wird noch die Frage aufgeworfen, ob nicht nach Corona (was immer das heisst), ein Run zu erwarten sei, weil jetzt infolge Corona die Zurückhaltung Dienstleistungen von der Nachbarschaftshilfe anzufragen z.T. sehr zurückhaltend ist. Die Einschätzungen dazu gehen auseinander. Grundsätzlich dürften die Anfragen zunehmen, wenn die Kontakte wieder unkomplizierter möglich sind. Zudem hat gerade auch Corona gezeigt, wie wertvoll ein Beziehungsnetz am Ort, wo man wohnt ist. Dass die Nachbarschaftshilfe dabei eine wichtige Rolle spielen kann, ist sicher vielen Leuten bewusst geworden.

Regula Schärli  vom Zeitgut  Luzern erwähnt, dass sie jetzt acht Jahre bestehen, und erst jetzt von der Stadt einen Beitrag erhalten, der etwa die Hälfte der Kosten deckt. Vorher mussten sie das Geld anderweitig zusammen suchen und hatten manch schwierige Momente und Phasen zu bestehen. Aber es hat sich gelohnt.

Magdalena Fuchs berichtet vom Projekt einer Ideenwerkstatt Zeitgeist, die sie einmal jährlich mit Mitgliedern der Verwaltung und weiteren Personen machen möchten. An diesen Workshops sollen Ideen für die Zukunft entwickelt, diskutiert und aufgegleist werden. Am nächsten Workshop werden sie das Thema „Soziale Teilhabe nach Corona“ diskutieren.

Regula Schärli erwähnt, dass die langjährige Koordinatorin, Nicole Triponez nicht mehr bei ihnen ist und sie zwei neue gefunden haben: Cornelia Glanzmann und Joachim Bärchtold. Sie sind sehr zufrieden, dass sie eine gute Nachfolge gefunden haben. Sie erwähnt noch den Notfallknopf, den sie zusammen mit dem Roten Kreuz haben, d.h. wenn jemand diesen Knopf drückt, dann kommt die Botschaft zuerst zu einer Person von Zeitgut Luzern, die in der Nähe wohnt und die rasch dort ist und klären kann, was der Grund des Alarms ist.

Ruedi berichtet von Zeitgut Zürich Höngg-Wipkingen. Sie haben mit drei Schulen eine Vereinbarung, an denen Freiwillige von Zeitgut Lehrerinnen und Lehrer unterstützen in der von diesen benötigten Form. Der Mitgliederzuwachs ist kontinuierlich. Aus der erfolgreichen Corona-Aktion während dem Lockdown hat Zürich Höngg-Wipkingen einen ‚Pool‘ von rund 60 Personen, die sich bei dieser Aktion engagierten, die aber (noch) nicht Mitglieder werden möchten. Sie möchten jedoch mit Zeitgut in Verbindung bleiben, allenfalls bei bestimmten Projekten für eine beschränkte Zeit mitwirken, sich aber nicht stärker binden. Sehr viel Gewicht legt Zürich Höngg-Wipkingen auf die Vernetzung mit möglichst vielen Organisationen, Personen und Firmen im Tätigkeitsfeld mit dem Ziel, eine Caring Community aufzubauen. Zur Zeit sind sie auch sehr intensiv daran, die Finanzen zu sichern, die nach drei Jahren in einer eher schwierigen Situation stecken.

Beat Schlegel berichtet von Zeitgut  Obwalden.  Sie haben ebenfalls, wie Zeitgut Luzern, einen Notfallknopf. Die Einladungen für die GV haben sie für jene, die per Mail erreichbar sind, per Mail verschickt, die anderen bedienen sie per Post. Sie haben mit vielen Gemeinden eine dreijährige Vereinbarung für Beiträge. Diese drei Jahre laufen jetzt aus und sie sind an den Verhandlungen für die Fortsetzung dieser Beiträge. Die Rückmeldungen bis jetzt stimmen sie optimistisch.

Eingereichte Fragen

  • Beat Schlegel hatte noch folgende Frage gestellt: Werden Freiwillige auch zur Unterstützung der Geschäftsstelle eingesetzt (Couverts einpacken usw.)?
    Die Antworten sind sehr klar ja. Freiwillige, die mit einer Leistung auch ausserhalb der direkten Unterstützung einer Person, die konkrete Arbeit von Zeitgut unterstützen, erhalten dafür auch eine Zeitgutschrift.
  • Markus Windisch stellte die Frage: Steuerbefreiung trotz der Möglichkeit von Schenkung oder Vererbung. Der Kanton St. Gallen schliesse das explizit aus. Ich wäre dankbar für Tipps der Genossenschaften, die das steuerbefreit dürfen.
    Regula Schärli schildert die Situation in Luzern: Sie hatten zu Beginn eine klare Absage des Kantons, der sagte, Genossenschaften würden à priori nicht steuerbefreit. Vor kurzer Zeit machten sie einen neuen Anlauf mit einem befreundeten Anwalt, der Steuerexperte ist, der «übersetzte» ihr Gesuch in die Amtssprache des Steueramtes und jetzt hat der Kanton die Steuerbefreiung bewilligt, ohne die Einschränkung des Kantons St. Gallen. Die Lehre daraus ist, dass es sich offenbar lohnt, die Gesuche von einem Anwalt formulieren zu lassen. Vielleicht ist ja einer zu finden, der das als Freiwilliger macht Steuerbefreiungen sind ein ganz spezielles Thema. V.a. ist die Situation von Kanton zu Kanton verschieden. So hat z.B. Andrea Opel, die den Lehrstuhl für Steuerrecht an der Uni Luzern inne hat, die Argumentation des Steueramtes des Kantons Zürich als rechtlich nicht korrekt beurteilt, aber dennoch von einem Rekurs abgeraten, kostet nur Zeit und Geld. Wir von Zürich Höngg-Wipkingen werden jetzt wieder ein Gesuch einreichen und die Erfahrungen von Luzern nutzen.
    Andrea Opel hat übrigens eine Arbeit über die Besteuerung der Zeitgutschriften geschrieben. Ihre Beurteilung ist, dass die Besteuerung der Zeitgutschriften beim Erwerb nicht gesetzeskonform ist, dass aber die Besteuerung des Bezugs von Zeitgutschriften nach heutigem Gesetz steuerpflichtig wäre. Aus ihrer Sicht wäre eine Verordnungsänderung auf Bundesebene nötig, um dies zu ändern. Ruedi ist in Kontakt mit Andrea Opel und wir müssen das von unserem Netzwerk angehen.

Verschiedenes

Das nächste Treffen machen wir in der zweiten Hälfte Juni 2021. Ruedi wird wieder einen Doodle machen.

Voraussichtlich findet der Austausch wieder über Zoom statt. Sollte sich die Corona-Situation jedoch so erfreulich entwickeln, dass persönliche Treffen möglich sind, dann physisch.

Ruedi dankt allen für den lebhaften und interessanten Austausch und wünscht allen eine gute Zeit.

 

Ruedi Winkler / 30.04.2021

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